“Auf den Spuren der Kreidezeit”
Am 6. Oktober 2024 versammelten sich 39 Teilnehmer mit ihren 19 Fahrzeugen in Alland zur jährlichen Allrad Wien-Herbstausfahrt. Am Treffpunkt wurden wir – nach alter Tradition – mit Kaffee und süßen Köstlichkeiten, die von Doris, Flora und Gerald Weiler bereitgestellt wurden, verwöhnt.
Frisch gestärkt traten alle die Fahrt zum ersten Fixpunkt des Tages, einem Bergbaumuseum, an. Der Weg führte durch eine herrliche Landschaft mit vielen Wäldern, an denen bereits die ersten Spuren des Herbstes zu erkennen waren, nach Berndorf. Vorbei an Schloss Hernstein ging es weiter Richtung Markt Piesting und Dreistetten. Petrus war gnädig und schenkte uns trockenes Wetter. Sogar die Sonne blinzelte gelegentlich durch die Wolken. Weiter ging die Fahrt mit der Hohen Wand zu unserer rechten Seite durch Muthmannsdorf und Maiersdorf. Den wunderschönen, bereits mit Schnee angezuckerten, Schneeberg vor Augen, führte uns der Weg schließlich nach Grünbach zum Bergbaumuseum.
Dort angekommen begrüßte uns Frau Franzi – gespielt von der Schauspielerin Marika Reichhold – welche auf äußerst humorvolle Weise das Museum und die Welt des Kohlebergbaus erklärte. Wir erfuhren, dass der „Koglbauer“ 1825 in Grünbach mit dem Ochsen seinen Acker pflügte und dabei zufällig einen schwarzen Steinbrocken entdeckte. Erst am Stammtisch beim Dorfwirt wurde er durch den weitgereisten Schuster aufgeklärt, dass sein Fund kein schwarzer Stein, sondern die erste Steinkohle war, die in Grünbach gefunden worden war. Die dortige Steinkohle entstand während der Kreidezeit im Zuge der Auffaltung der Landmassen und dem hohen Druck zwischen den Gesteinsschichten (ich hab´ die genaue Bezeichnung leider vergessen…). Erst im Jahr 1965 wurde der Abbau eingestellt. Interessant war die Tatsache, dass es sich dabei um Industriekohle handelte, die unter anderem bei der ÖBB und VOEST eingesetzt wurde. Frau Franzi entführte uns auch in die Welt der Bergmänner und ihren Traditionen, wie den sog. Ledersprung – ein montanistisches Aufnahmeritual. Fehlen durfte auch nicht die Geschichte der heiligen Barbara, welche uns in einem Kurzfilm präsentiert wurde. Die kabarettistischen Erklärungen von diversen Bergmannsausdrücken, wie Schachtmund, Erbstollen und Förderschale, machten die Museumsführung zu einem einzigartigen, lustigen und lehrreichen Erlebnis.
Nach der eindrucksvollen Museumskomödie führte uns der Weg weiter Richtung Öhlerschutzhaus. Wie immer hatte Gerald einen abwechslungsreichen Weg dorthin gefunden. Nach einer steinigen und steilen Auffahrt waren wir am Schutzhaus angekommen und durften uns nach einer kurzen Fotosession im Gasthaus laben. Es gab nach Suppen, die vorbestellten Speisen wie Schweinsbraten, Linsen mit und ohne Speck. Leider hatte die Küche Probleme mit einem gasbetriebenen Herd und so gab es eine kurze Verzögerung beim Servieren. Das hat aber nicht gestört und so konnten ausgiebig Benzingespräche geführt und andere Themen diskutiert werden. Nach Kaffee und süßen Nachspeisen trennten sich dann auch unsere Wege wieder und jeder trat seine Heimreise individuell an.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals herzlich bei Familie Weiler für die Mühe und Organisation dieser abwechslungsreichen und lehrreichen Ausfahrt bedanken.
Alexandra und Norbert Eichinger
PS – Der Allrad Wien bedankt sich bei „Frau Franzi“ – (https://www.bergbaumuseum-gruenbach.at) – für den lustigen und trotzdem informativen Museumsbesuch und bei Familie Putz vom Öhlerschutzhaus – (https://oehlerschutzhaus.naturfreunde.at) – für die Bewirtung in dieser schönen Gegend.