Hermannshöhle

Bericht aus der Hermannshöhle oder
„Warum es sich lohnt, ein Vorstandsmitglied zu sein“

Wer von Euch wusste, dass unser Obmann Pepi Posch auch ein Höhlenforscher ist?
Niemand?! – na, dann erzähl‘ ich Euch etwas von seinem „anderen“ Hobby als Höhlenführer.

Pepi schlug bei einer der heutigen Vorstandssitzungen vor, mit den Vorstandsmitgliedern die Hermannshöhle zu besichtigen.

Also fuhren bei hochsommerlichen Temperaturen alle (bis auf Franz Hrebjek) Vorstandsmitglieder samt Anhang sowie Roman Weinzetl samt Begleitung als Gast am Freitag, 24.08.2012 nach Kirchberg am Wechsel.
17 Erwachsene + 1 Kind fanden sich pünktlich um 17 Uhr bei der Hermannshöhle ein.

Die Hermannshöhle liegt am 740 m hohen Eulenberg, der aus Kalkmarmor, Gneisen und Schiefern besteht und ist die größte Tropfsteinhöhle in Niederösterreich. Bis jetzt konnten rund 4,4 km an Gängen vermessen, die sich labyrinthartig über 73 Höhenmeter in mehreren Etagen erstrecken.

Die meisten Höhlengänge folgen vertikalen Störungen (Fugen im Gestein) und sind meistens schmal und hoch. Sie entstanden durch Auflösung des Kalkes durch kohlesäurehältiges Wasser. Bäche von den nördlich liegenden Bergrücken versickerten in den zerklüfteten Kalk. Dabei lag die Höhle unter dem Grundwasserspiegel und war dementsprechend völlig mit Wasser gefüllt.

Tropfsteinbildungen bestehen aus Kalzit, welches als Sinter diverse Formen bildet: Stalaktiten (Deckenzapfen), Stalagmiten (Bodenzapfen) und Tropfsteinsäulen bzw. auch dünne Sinterfahen oder Wandversintungen. Außerdem findet man die weiße Bergmilch, auch Nix genannt.

Auf dem rund 350 m langen und mit elektrischem Licht beleuchteten Weg durch die Höhle gehen wir bequem auf gut ausgebauten Stiegen und Pfaden. Vom unteren Eingang – auch „Windloch“ genannt geht’s über 43 Höhenmeter und bei konstanten 7 Grad Jahrestemperatur hinauf bis zum „Taubenloch“, wo wir die Höhle wieder verlassen.

Es ist eine andere Welt, in der man Tropfstein- und Sintergebilde, Schluchten und andere Formationen wie eine Schildkröte, einen Frosch, Totenköpfe, einen Globus, ein Perlenhalsband, den weißen Wasserfall und sogar das Gebiss der Schwiegermutter entdecken kann.

Das zweite Highlight der Führung fand dann am Eingang zum Kyrlelabyrinth statt: mit einem Ultraschalldetektor spüren wir schon vor der ersten Sichtung der bekanntesten Tiere der Hermannshöhle auf: Fledermäuse!

In der Hermannshöhle gibt es 15 verschiedene Arten, wobei die häufigste die Kleine Hufeisennase ist.

Gleich beim Eingang finden wir unzählige schlafende Fledermäuse an der Höhlendecke; einzelne Tiere wachen auf und fliegen um uns herum.

Vielen Dank lieber Pepi für diese sehr interessante und lehrreiche Höhlenbesichtigung!

Rotina Mihai

PS: unser Dank gilt auch Doris Weiler, die uns super Fotoaufnahme zur Verfügung gestellt hat!